Die 3 Bündnis-Botschaften
Das Bündnis gegen Depression möchte die folgenden Botschaften vermitteln:
Depression ist eine sehr häufige Erkrankung. Sie wird in der Öffentlichkeit allerdings wenig wahrgenommen und oft missverstanden. Wie Diabetes und Bluthochdruck ist Depression eine Erkrankung, die jede und jeden treffen kann, unabhängig von Beruf, Alter, Geschlecht und sozialer Stellung.
Oft bricht die Depression in einen gut funktionierenden Alltag ein. Manchmal ist sie nur schwer von einer Verstimmung oder Lebenskrise zu unterscheiden. Oft wird an eine körperliche Erkrankung gedacht. Im Gespräch lässt sich fast immer herausfinden, ob eine Depression vorliegt. Erst wenn eine Depression erkannt ist, wird eine Behandlung möglich – für viele ein Weg aus der Depression.
Eine nicht erkannte, unbehandelte Depression bingt grosses Leid, kann Leben gefährden und im schlimmsten Fall zum Suizid führen.
Wenn Sie im Zweifel sind, ob Sie an einer Depression leiden, suchen Sie Unterstützung. Lieber einmal zuviel als einmal zuwenig.
Oft geht der Depression eine besondere Belastung voraus. Etwa der Verlust einer geliebten Person, eine anhaltende Überforderung, eine Geburt oder der Auszug eines Kindes. Eine Depression kann aber auch wie ein Blitz aus heiterem Himmel einschlagen. Einige Betroffene erleiden nur eine einzige depressive Phase, die Wochen oder Monate dauern kann. Bei anderen tritt die Depression immer wieder auf. Viele kennen in den trüben Herbst- und Wintermonaten eine depressive Stimmung.
Nicht alle leiden unter denselben Symptomen. Und nicht immer steht die depressive Stimmungslage im Vordergrund: Bei manchen überwiegt der fehlende Antrieb, bei anderen eine innere Unruhe. Oft kommt es zur Sprachlosigkeit, Schlafstörungen und körperlichen Beschwerden. Oder das Interesse an Sexualität geht verloren. Neben ausgeprägter Freudlosigkeit und Gefühllosigkeit mit innerer Leere kommt es häufig zu Konzentrationsstörungen und manchmal auch zu beklemmender Angst. Männer leiden anders als Frauen und reagieren oft mit Reizbarkeit, Aggressivität und Alkoholkonsum. Die Symptome können verschieden stark sein, bis hin zur völligen Unfähigkeit, den Alltag zu bewältigen.
Eine Depression ist kein persönliches Versagen und auch kein Schicksal. Es gibt Möglichkeiten, mit der Depression zu leben, und es gibt Wege aus der Depression.
Depression kann oft durch Gespräche, Psychotherapie und Medikamente erfolgreich behandelt werden. Behandlungsmethoden können jedoch nur dann zum Einsatz kommen, wenn die Depression erkannt wird.
In einer Psychotherapie können depressiv Erkrankte lernen, anders mit ihrer Depression zu leben, anders mit ihren Problemen umzugehen. Dabei spielen der Aufbau von positiven Erfahrungen und der Abbau von negativen Grübeleien eine grosse Rolle. Wenn die Menschen im sozialen Umfeld verstehen, dass Depression eine ernsthafte Erkrankung ist, können sie durch ihre Unterstützung einen wichtigen Beitrag zur Entlastung und zur Bewältigung einer Depression leisten: Familienangehörige, Freundinnen und Freunde, Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen, Nachbarinnen und Nachbarn.
Antidepressive Medikamente können den veränderten Gehirnstoffwechsel ausgleichen. Dies führt dazu, dass die depressiven Symptome nachlassen. Vorurteile gegenüber Antidepressiva halten sich leider hartnäckig, zum Beispiel: ‚Antidepressiva verändern die Persönlichkeit’ oder ‚Antidepressiva machen abhängig’ – beides trifft nicht zu.
Abgeschlossene Bündnisse SG, FL, AR, AI
Im Rahmen ihrer kantonalen Bündnisse haben sich Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und St.Gallen sowie das Fürstentum Liechtenstein mit seinem nationalen Bündnis intensiv mit dem Thema “Depression” auseinandergesetzt. Die Bündnisse wurden als befristete Projekte geführt; mittlerweile sind alle Bündnisse abgeschlossen:
- St.Galler Bündnis gegen Depression, 2011 – 2014
Abschlussbericht - Liechtensteiner Bündnis gegen Depression, 2011 – 2013
Abschlussbericht - Ausserrhoder Bündnis gegen Depression, 2009 – 2012
- Innerrhoder Bündnis gegen Depression, 2009 – 2012
Nach Ende der genannten Bündnisse wurde die bisherige Zusammenarbeit der Kantone und Liechtensteins in einem neuen, thematisch breiteren Rahmen weitergeführt. Dazu haben die Kantone St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden bereits im Jahr 2012 das das Ostschweizer Forum für Psychische Gesundheit gegründet. 2013 trat auch das Fürstentum Liechtenstein dem Forum bei.