Und die Kinder?

Kinder psychisch erkrankter Eltern gehen oft vergessen – und werden zu Sorgenkindern, die später nicht selten eigene psychische Probleme entwickeln. Kinder aus Familien oder mit Eltern, die an einer psychischen Erkrankung leiden, zeigen oft Verhaltensauffälligkeiten, haben emotionale oder soziale Probleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Mühe in der Schule oder ziehen sich zurück.

Kinder als Angehörige und Betroffene

Eine frühzeitige Unterstützung für betroffene Familien ist zentral, um für die Kinder trotz schwieriger Umstände ein Umfeld zu schaffen, in dem sie gesund aufwachsen können. Den blinden Fleck ausleuchten, den Blick (auch) auf die Kinder richten und massgeschneiderte Unterstützung bieten, die dem Bedarf der Kinder gerecht wird: So lässt sich Kinder- und Elternleid lindern und das Risiko späterer Psychiatrisierung verkleinern. Die vergessenen Kinder zum Thema machen und darüber reden – das ist ein erster Schritt.

Mit dem Projekt „Kinder psychisch erkrankter Eltern – vergessene Kinder?“ hatte bereits das Ausserrhoder Bündnis gegen Depression die Kinder in den Mittelpunkt gestellt. In Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus dem Kanton St. Gallen wird weiterhin an der Vernetzung und Optimierung bestehender Angebote gearbeitet mit dem Ziel, die psychische Gesundheit von Kindern betroffener Eltern nachhaltig zu verbessern.

„Kinder im seelischen Gleichgewicht“

Das Ostschweizer Forum für Psychische Gesundheit beteiligte sich mit dem Projekt „Kinder im seelischen Gleichgewicht (KIG III)“ am EU-Programm Interreg im Bodensee-Raum. Das Projekt „KIG III“ hatte das Ziel, in der Bodenseeregion die psychische Gesundheit von Kindern zu fördern, psychischen Erkrankungen bei Kindern entgegenzuwirken, bestehende Angebote über die Grenzen hinweg zu vernetzen und die Zusammenarbeit im Bereich psychische Gesundheit zu verbessern. Im Sinne der Früherkennung wurde im Ostschweizer Regionalprojekt ein besonderer Fokus auf die Bedürfnisse von Risikogruppen gelegt, wie auf Kinder (psychisch) kranker Eltern, traumatisierte Kinder, Kinder von Eltern mit einer Suchterkrankung, Kinder aus besonders belasteten Familien usw.

Weitere Informationen finden Sie hier:
„Kinder im seelischen Gleichgewicht (KIG III)“